Als wir vom Vorstand im Sommer 2016 beschlossen, ein Fußballturnier für „Nichtfußballer“ zu veranstalten, konnte keiner von uns ahnen, dass wir damit ein neues Highlight im Kalender vieler Borchener schaffen würden. Die Idee einer „Dorfmeisterschaft“ war, alle Vereine aus den beiden Ortsteilen zusammen zu bringen und gemeinsam eine Art Fußballfest zu feiern. Schon in der ersten Ausgabe im November 2016 konnte man erahnen, dass wir unsere Ziele erreichen könnten. Der Fußball war von nicht geringem Niveau, die Leute tranken uns fast blank und die Stimmung war großartig. Dazu trugen natürlich die zahlreichen Schlachtenbummler aus den Vereinen bei. Dieses Stimmungsbild bestätigte sich in den darauffolgenden Jahren immer mehr und wir mussten immer mehr Aufwand betreiben, das Event Dorfmeisterschaft stemmen zu können. Ein Team, das in besonderem Maße für die grandiose Stimmung in der Halle verantwortlich war und ist, sollte vier Jahre sehnlichst darauf warten müssen, endlich den ersten Titel zu erringen. Diese Geschichte erzählt von diesem langersehnten Triumph und einem Mann, der dabei eine ganz besondere Rolle einnimmt.

Kaum jemand lebt den Fußball und die Heimat so sehr wie Marvin Richter. Unzählige Stadien hat er schon besucht und für den SCP brennt er genauso wie für den SCB. Diese Liebe trägt er sogar unter der Haut. Bei den ersten beiden Ausgaben der Dorfmeisterschaft stand Marvin noch als Kapitän der Jungschützen Kirchborchen auf dem Platz und bekam so hautnah mit, was es bedeutet den Titel knapp zu verpassen. Beide Male zog man im Finale gegen Teams aus Nordborchen den Kürzeren (gegen die Jungschützen NB und das Tambourcorps NB). Für Marvin war dies genug und er suchte sich eine andere Rolle im Team. So wurde er vom Kapitän zum Capo. Der Support von den Rängen sollte noch stärker organisiert und somit noch lauter, noch besser werden. Dies gelang den Jungschützen in beeindruckender Manier. Vom lautstarken Support ließen sich über die Jahre auch die anderen Vereine anstecken und organisierten ihrerseits Banner, Fahnen und Fangesänge.

So drohte 2018 erstmals ernsthaft das Dach der Halle wegen zu hohen Dezibelzahlen wegzufliegen. Auf dem angefertigten 6x2m Banner der Jungschützen stand in weißer Schrift auf grünem Grund geschrieben: „Zwei Anläufe sind genug. Dieses Jahr endet der Spuk!“ Nach einer souveränen Gruppenphase mit zehn Punkten aus vier Spielen, konnte im Viertelfinale sogar der Konkurrent aus dem Ortsteil Nordborchen geschlagen werden. Niemand kann uns jetzt mehr stoppen dachte man sich... und dann kamen die „Alten“. Über das Aus im Halbfinale gegen die eigenen Schützen aus Kirchborchen konnte auch der finale dritte Platz nicht hinwegtrösten. Wieder musste man den Titel einem anderen überlassen.