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Vom SC Borchen zu den Bayern

Vom SC Borchen zu den Bayern
Torwarttrainer Sebastian Wagner erfüllt sich einen Traum und hospitiert bei Bundesligisten

Paderborn (WB). Erst vor einem halben Jahr hat Sebastian Wagner seine Lizenz für den C-Trainer Breitenfußball erworben. Jetzt ist er Torwarttrainer im Stützpunkt Paderborn, reist zu Bundesligisten und hospitiert dort.

Im Januar 2012 begann Sebastian Wagner mit dem C-Trainer Breitenfußball-Lehrgang. Ein halbes Jahr später bekam er die Lizenz ausgestellt. Das Thema der Abschlussprüfung des 32-Jährigen: »Die Mannschaft trainiert den Torwart.« Die Verbands- und Stützpunktverantwortlichen überzeugte er mit seiner Vorstellung, denn seitdem ist er für die Talentförderung der Stützpunkttorhüter des Kreises Paderborn (D- und C-Junioren) sowie der U17 Nationaltorhüterin Vivien Brandt zuständig. Mittlerweile besitzt er sogar die Torwarttrainerlizenz des Deutschen Fußball-Bundes.

Seine ersten Schritte im Fußball erlebte Wagner als Stürmer beim FC 2000 Bergheim, dem Jugendverein des Nationalspielers Lukas Podolski. Als C-Jugendlicher entwickelte er jedoch sein Potenzial als Torwart und wurde als B-Jugendspieler zum 1. FC Köln geholt. Den Sprung zum Profifußballer schaffte er nicht. Verletzungen im Knie warfen den Sonderpädagogen immer wieder zurück.

Nach seinem Umzug nach Paderborn und einem kurzen Engagement beim SV Heide Paderborn war das Knie kaputt. »Mir wurde gesagt, dass ich Arthrose des vierten Grades im linken Knie habe. Damit war Fußball spielen für mich vorbei«, erzählt er und ergänzt: »Aber wenn einem etwas Schlechtes widerfährt, passiert einem irgendwann auch etwas Gutes«, beschreibt der gebürtige Bergheimer, der jetzt seine Heimat beim SC Borchen gefunden hat, seinen Traineraufstieg. Durch seinen Physiotherapeuten, André Fabri (früher SC Paderborn) lernte er den Torwart-Trainer der TSG Hoffenheim, Zsolt Petry, kennen. Darauf folgte eine fünftätige Hospitanz im Verein. »Da habe ich mir eine Menge anschauen können«, sagt der Nachwuchstrainer, der in den folgenden Monaten bei Marco Kostmann (Arminia Bielefeld) sowie Mathias Schober und Holger Gehrke (Schalke 04) hospitierte.

Für das Jahr 2013 haben ihm bereits Andreas Menger (VfB Stuttgart), Hans Leitert (Red Bull Salzburg) und Thomas Schlieck (Red Bull Leipzig) zugesagt. Zudem hat ihm Michael Tarnat, Nachwuchskoordinator und Sportlicher Leiter des FC Bayern, eine Terminabsprache für April versprochen. »Das sind zwar alles ganz unterschiedliche Typen, aber sie sind alle sehr umgänglich«, freut sich Wagner über die Tage mit den Profis, bei denen der Lehrer allerdings nur während der Schulferien hospitieren kann.

Besonders den Kontakt zu den Spielern schätzt Wagner an seiner Arbeit: »Man hat einen ganz anderen Draht zu ihnen.« Wichtig sei vor allem, dass sie Spaß an ihrem Sport haben und Herz und Willen zeigen. »Ich schaue mir die Spieler dann an und versuche ihre Stärken und Schwächen zu sehen. Und dann arbeiten wir daran.«

Ziel des aufstrebenden Trainers ist es, später in einem Nachwuchsleistungszentrum oder im höheren Amateurfußball zu trainieren. Auch Hospitanzen im Ausland schließt Wagner nicht aus. »Wenn die Zeit es zulässt und sich in der Richtung etwas ergibt, wären England und Spanien mit Sicherheit auch noch Optionen«, blickt der Nachwuchstrainer optimistisch in die Zukunft.


Westfalen-Blatt.de vom Donnerstag, 07. Februar 2013
Von Malik Schacht

Foto: Jörn Hannemann


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