Abenteuer B-Liga

Gleich das erste Auswärtsspiel im neuen Umfeld der Kreisliga B sollte ein ganz Besonderes werden. Zu ungewohnter Zeit, um 15:00 Uhr, ging es zum damaligen Aufstiegsfavoriten nach Espeln. Dieser hatte zwei Wochen zuvor in einem Testkick bereits die Reserve des SCB besiegt. Nach einer eher glücklichen Führung in Halbzeit eins, verteidigte die Dritte bis weit in die zweite Spielhälfte die knappe Führung. Dann brach der Damm und Espeln erzielte in der 70. Minute den Ausgleich. Der Sturmlauf nahm kein Ende und der nächste Treffer lag in der Luft, da pfiff Schiedsrichterlegende Hans-Wilfried Filter das Spiel plötzlich ab. Verwundert jubelnd zogen sich die Blau-Weißen in die Kabine zurück. Was war denn hier los? Waren das schon neunzig Minuten? Egal! Punktgewinn! Geil! Draußen kam es derweil zu lautstarken Diskussion unter Zuschauern, Spielern und dem Schiedsrichter. Nach einiger Zeit klopfte dieser an der Gästekabine und bat unsere Elf kleinlaut auf das Spielfeld zurückzukehren. Fair Play war das Motto und nach ca. zehn Minuten Unterbrechung wurde die Mauer um das Tor von Markus Hüster wieder aufgebaut. Espeln wollte den Sieg unbedingt, doch in der letzten Spielminute nahm Uwe Ruppel einen Befreiungsschlag zum Anlass, einfach mal über den halben Platz zu sprinten und den 2:1 Siegtreffer für die Dritte zu erzielen. Abpfiff und drei Punkte! Wahnsinn! Was ein Erfolg! Nicht nur in der Schiedsrichtervereinigung wird diese Anekdote bis heute erzählt.

Auf einer Welle der Euphorie konnte die Mannschaft in der Folge fabulöse 45 Punkte in der B-Liga sammeln, was für einen hervorragenden achten Platz reichen sollte. Auch in der daran anschließenden Saison konnte am letzten Spieltag in einem wahren Krimi, gegen den direkten Konkurrenten TurAbdin Lippling, der Klassenerhalt perfekt gemacht werden. Mehr noch, mit dem achten Platz sicherte man sich gar die Qualifikation für die eingleisige Kreisliga B. Im verflixten dritten Jahr Kreisliga B erwischte es die Dritte dann aber doch. Trotz starker Rückserie musste man den "Heimweg" in die Kreisliga C antreten.

Aber auch nach dem Abstieg wusste die dritte Mannschaft sich immer wieder neu zu erfinden. So schaffte man es Jahr für Jahr, eine gesunde Mischung aus jungen und älteren Spielern zusammenzustellen und in der Regel in den vorderen Tabellenregionen zu landen. Seit den 2010er Jahren, klopft die Dritte sogar wieder regelmäßig an die Tür zur Kreisliga B. Ein Highlight war außerdem der Sieg gegen die eigene erste Mannschaft beim vereinseigenen AltenauPokal. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja schon bald ein zweites Kapitel mit einem Planwagen im Titel?