Um dem Auftritt als Nikolaus aus dem Weg zu gehen bedarf es schon einer gewissen Standfestigkeit, gerade wenn Dich Cremchen und Basti bei jeder Gelegenheit bis aufs Äußerste bearbeiten. Da heißt es dann, selbst nach einem Sonntag mit drei Spielen als Zuschauer in den Knochen: „Bloß nicht schwach werden!“ Auch wenn einen das „Komm-schon-letzte-Bier!“ fast schwach werden lässt. Aber die eigentliche Absage für die diesjährige Weihnachtsfeier konnte ich nicht so stehen lassen, denn wenn es schon keine Feier geben darf, dann soll es wenigstens einen kurzen Blick auf die Seniorenteams in dieser Blutgrätsche geben. Schließlich wäre es nicht die feine Art, Euch ohne den einen oder anderen Spruch ins neue Jahr zu schicken.

Fangen wir an mit den Altherren, auf die ich immer große Stücke gehalten habe. Gutes Training, starke Gemeinschaft und für fast jede Feierlichkeit und jeden Spaß sind die meisten stets zu haben; einfach ne geile Truppe! Doch was das Bedienen sonntags nach den Heimspielen angeht, da kann man oft nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Da springen gefühlt immer dieselben in die Bresche, während der Rest die tollsten Ausreden hat. Obwohl einer der Herren vor Wochen selbst oben am Platz war und nach dem Spiel seinen Dienst hätte antreten müssen, kam der Spruch: „Warum? Die Frauen sind doch noch da!“ Ich möchte hier keinen bloßstellen, aber sein Name reimt sich auf „Motto-Ferkel“ ;-) Also Leute, das muss definitiv besser werden und wenn’s beim Feiern doch so gut klappt, dann sicherlich auch noch anderthalb Stunden am Sonntagnachmittag. Ich baue auf Euch!!!

Kommen wir zu unseren Mädels: Unsere Zwote, bzw. jetzt Dritte Damen steht mit einem aktuell vierten Platz ziemlich gut da und begeistern mit einem Kader von 28 Spielerinnen – was für ein tolles Team! Aber die größte Freude bereitete uns allen die Nachricht des Comebackers, unseres Trainer-Urgesteins „Volker Jagiiieeella“ der seine helfende Hand wieder mal zur rechten Zeit ausstreckte. Aber eigentlich war Susi auch ganz froh, dass der Mann mal wieder beschäftigt wurde, denn wenn Volker das ganze Wochenende zu Hause DJ spielt, wird’s doch irgendwann nervig. Aber Spaß bei Seite, der SC Borchen hat nur wenige Familien, die sich so in den Dienst des Vereins stellen und dafür ein dickes Chapeau!!!

Fünf Spiele, fünf Siege heißt es dagegen bei unseren ersten Damen und Platz Zwei in der Tabelle, da ein Spiel weniger als Arminia. Dazu im Sturm eine Merle Liedmeier in bestechender Form, mit bereits zehn Toren und in der Abwehr eine überragende Julia Wulf. Beide gehören, lt. Hessenbergmanager, aktuell zur besten Elf der Saison und spiegeln das Gesamtbild des Teams wider. Es läuft einfach und das trotz des Trainerwechsels. Man hört sogar schon von eingefleischten Männerfußball-Fanatikern, dass sie sich inzwischen sonntags zum Damen-Spiel auf den Hessenberg verirren; aber Pssst, nicht verraten. Was ein Quatsch! Guter Fußball muss auch gewürdigt werden und daher sollten wir alle, die sich SCBler nennen auch unseren Damen die Unterstützung am Platz geben!!!

Guten Fußball hat unsere Dritte auch in der letzten Saison geboten, doch leider nicht immer mit dem glücklichen Ende. Das ist in dieser Saison ganz anders und wie geil ist das denn bitte? Danke Corona, für Freitagabendspiele unterm Flutlichtmasten und danke an unsere Dritte für aufopferungsvolle Spiele. In dieser Spielzeit wird der Kampf regelmäßig belohnt und ganz ehrlich, Ihr schiebt ne wirklich gute Kugel übers Feld. Das ist Fußball, wie wir ihn uns in der Kreisliga wünschen und zwischendurch haben die Jungs immer noch Zeit ein Highlight einzubauen: Ich sag nur Wünnenberg! – wer das Video noch nicht gesehen hat, sollte sich es fix in der Mediathek ansehen, was Marwin Kleine da aufs Grün gezaubert hat. Vielleicht geht da ja noch was in Richtung Tor des Jahres - und zwar bundesweit. Wir sind gespannt und freuen uns weiterhin auf diese tolle Mannschaft.

Doch der Freude folgt viel zu schnell die Trauer: Hatte man sich in der letzten Spielzeit schon mit dem Abstieg abgefunden und hoffte auf eine bessere Saison in der Kreisliga B, verhalf die Pandemie leider und das muss man wirklich so sagen, zum Klassenerhalt – welch eine Farce. Aber wir wären nicht sportbegeistert, wenn wir nicht trotzdem frohen Mutes in die Saison gestartet wären. Dazu gleich im ersten Heimspiel, wenn auch etwas glücklich, die ersten drei Punkte – gegen den aktuell Tabellenletzten aus Sande. Danach war dann aber Schluss mit der erhofften Auferstehung. Auswärts, so hörte man zumindest, war die Leistung oftmals ansprechend, aber was wir zu Hause zu sehen bekamen war teilweise unterste Schublade – Totenstille auf dem Platz, kein Spielfluss und sobald das erste Gegentor gefallen war, konnte man die meisten Köpfe unter der Grasnarbe sehen. Man muss einfach Realist sein und einsehen, dass es für die A-Liga nicht reicht und man eins tiefer vielleicht besser aufgehoben ist! Wir Zuschauer hoffen nun erneut auf einen Abstieg, um in der B-Liga alte Spielfreude wiederzuentdecken und das Lachen in die Gesichter der Jungs zurückzubekommen – Hauptsache Corona macht uns keinen Strich durch die Rechnung!

Dass unsere Erste dagegen wieder so in der Spur ist, damit hätten wohl die wenigsten, so früh in der Saison, gerechnet. Wer sind denn bitte Mastholte und Rietberg? Bähm!!! Mal eben zwei selbst ernannte Favoriten weggeschrubbt. Klammern wir Delbrück und Mastbruch mal aus, denn die sind einfach eine Klasse für sich, so erleben wir seit langem mal wieder dauerhaft guten Fußball unserer Vorzeigetruppe. Lang durch die Bank überzeugen die Mannen von Max Franz und Andi Wegener. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Rossi, die Kante, spielt aktuell die Saison seines Lebens; Luca, der Mittelfeldmotor, mit immer mehr Glanzmomenten und selbst wenn Du als Zuschauer meinst, dass er so langsam vom Platz müsste, ist er plötzlich wieder da und sticht zu; Thomas Müller, der Dauerläufer auf Außen, oder auch Neuzugang und Abwehrrecke Till Budde sorgen mit allen anderen für wahre Augenweiden. Bei Euch sieht man einfach den Spaß am Fußball, also macht weiter so. Und wenn Ihr dem Hofi jetzt noch etwas Pattex an die ollen Handschuhe schmiert, dann überholen wir noch Atteln und werden Dritter ;-)

In diesem Moment der Ironie möchte ich es nicht versäumen auch allen weiteren Trainern, Betreuern, ehrenamtlichen Helfern in und um den SC Borchen für die geleistete Arbeit zu danken. Zum Abschluss möchte ich noch allen Verletzten gute Besserung wünschen. Danke, dass Ihr Eure Knochen für den Erfolg des Vereins hinhaltet. Arbeitet gemeinsam weiter hart am Erfolg des SC Borchen, ob im Vorstand, oder in den einzelnen Mannschaften, damit wir im Kreis Paderborn weiterhin ein Vorzeigeklub bleiben. Ich wünsche Euch und Euren Familien frohe und besinnliche Festtage, einen guten Rutsch, ein erfolgreiches Jahr 2021 und vor allem Gesundheit.


Euer Nikolaus, Maulwurf.