SC Borchen Fußballabteilung - Every Borchener Matters

Every Borchener Matters

Welch eine Welle rollte da im Jahr 2020 um die Welt? Die „Black Lives Matter-Bewegung“ schwappte aus den USA in alle Regionen unseres Planeten und regte zu heftigen Protesten an. Für uns beim SC Borchen war das irgendwie kalter Kaffee und konnte mit einem Augenbrauenzucken kommentiert werden - denn was das „Racial Profiling“ angeht sind wir hier auf dem platten Land schon Jahrzehnte voraus. Man schrieb das Jahr 1970, also vor einem halben Jahrhundert, als sich zwei bis dahin verfeindete Nachbardörfer sportlich zusammenschlossen und den Grundstein für Integration legten, als das Wort quasi noch in den Kinderschuhen steckte. Ob ihr es glaubt oder nicht, zwischen Nord- & Kirchborchen ging es immer hoch her, auch außerhalb des Platzes. Ich erinnere mich da spontan an eine Geschichte die mein Großvater erzählte: „In Nordborchen gab es mal eine Zeit lang keinen Pastor. Da aber Kirche zur Pflichtaufgabe gehörte, mussten die Kinder in die Frühmesse nach Kirchborchen pilgern. Es ging also durch den Westen und im Gebüsch warteten schon die Kirchborchener, bis an die Zähne mit Steinen bewaffnet, um die Nachbarn zu attackieren. Wer dann noch heulend nach Hause kam kriegte gleich ‘nen Schauer Schläge hinterher. Also tüftelte man lieber den Rachefeldzug aus, um zeitnah zurückzuschlagen.“

Klingt alles nach einem schaurigen Märchen, aber so waren eben die Zeiten, die man sich heute kaum noch vorstellen kann und so waren die Sportler unserer Dörfer ihrer Zeit schon weit voraus. Aus Feinden wurden Freunde, aus der DJK Kirchborchen & den Sportfreunden Nordborchen wurde der SC Borchen, ein Club, der bis heute für soziales Engagement steht. Nicht nur Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Nationen, mit unterschiedlichsten Sprachen und Hautfarben finden hier ein zu Hause. Nein, auch zum Bei-spiel die Cousins Andreas und Jonas Wegener durften beim SCB die Schuhe schnüren. Ja, Leute aus Etteln und Alfen stell sich das mal einer vor! Ich frage Euch deshalb: „Wo findet man auf unserem Globus noch so viel Toleranz?“ Doch was auf dem Rasen so einfach funktioniert ist auf der Tribüne meist wesentlich schwieriger: Der typische Ostwestfale ist ja so gestrickt, dass er sich erst ruhig alles anschaut und beurteilt, ehe er sein Herz öffnet und man mit ihm gut Freund werden kann. Er redet in kurzen, pragmatischen Floskeln oder antwortet einfach mit „Jau“ – bloß nicht zu viel erzählen, wer weiß wofür man die Luft noch braucht.

Und dann kommen da auf einmal Dialekte auf den Hessenberg, die uns Ureinwohner voll aus der Bahn werfen: Da wäre zum Beispiel ein Bayer, der eine Ente nicht vom Fisch unterscheiden kann und mit seiner Standardbeleidigung „Du hässlicher Frosch“, wo das „R“ gefühlt zehn Sekunden gerollt wird, schon legendär ist. Außerdem wäre da ein hessischer Geschichtenerzähler, der neunzig Minuten ununterbrochen babbele kann und der Gesprächspartner am Ende gar nicht mehr weiß, was er überhaupt gesagt hat. Und seit ein paar Jahren fliegt sogar der „Icke“, „mit jaaanz dünnem Eis“ über den Hessenberg.

Wer denkt bei der ganzen Integration eigentlich an uns Borchener, die mit diesen verschiedensten Kultureinflüssen fertig werden müssen? Es gibt wahrscheinlich noch etliche Geschichten, die man hier symbolisch anbringen könnte, um unseren SCB als Vorreiter herauszustellen, doch lasst mich nur noch eins zum Abschluss dieses kleinen satirischen Rundgangs sagen: Schimpfen wir nicht auf die Spieler, die uns verlassen und zum Beispiel zum Erzfeind Marienloh gegangen sind. Sehen wir sie als Borchener Botschafter, die den sozialen Vereinsgedanken in die Region hinaustragen – sie sind SCB-Missionare auf Zeit; denn „Every Borchener matters!“

Bis dahin! Euer Maulwurf!

Maulwurfs Blutgrätsche


Es gibt in Borchen nur eine Person, die bereits jedes Ehrenamt ausgeführt hat und dementsprechend zu allem was zu sagen hat: Unser Maulwurf! Zukünftig bekommt er im Einwurf und hier ab und zu die Gelegenheit zu einer Blutgrätsche anzusetzen. Diese muss nicht immer weh tun, Spaß macht sie aber auf jeden Fall. Beschwerden bitte direkt in der Altenaustraße einreichen ;-)
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